Kreisgruppe Koblenz

Mobilität: Dicke Luft in Koblenz

Lärm, Feinstaub, CO2-Emissionen: Der stetig wachsende Verkehr führt zu vielen Problemen – die uns alle etwas angehen! Wir brauchen eine Mobilitätswende: Dafür muss der Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umgestellt und eine fuß- und fahrradfreundliche Infrastruktur gefördert werden. Hierfür setzt sich der BUND in Koblenz mit vielen verschiedenen Aktionen ein.

Da läuft was schief!

Klimaschutzkommission befasst sich mit der Fußgängerpolitik

„Koblenz ist kein guter Ort für Fußgänger“, so titelte sehr zutreffend kürzlich die Rhein-Zeitung einen großen Artikel über die Mobilitätsprobleme dieser Randgruppe, die aber in Wahrheit die Mehrheit unserer Bevölkerung darstellt.

Schließlich ist jede:r Verkehrsteilnehmer:in auch immer ein Stück zu Fuß unterwegs, und sei es auch nur bis zum Parkplatz. Dennoch werden Fußgänger:innen immer wieder bei den Planungen „vergessen“. Wo zeigt sich das, warum ist das so, und wie kann man da Abhilfe schaffen? Der BUND, die Freien Wähler und zuletzt auch die Klimaschutzkommission haben dazu Initiativen gestartet, in der Hoffnung, Koblenz auf die Füße zu helfen.

Auch der 2018 beschlossene Verkehrsentwicklungsplan gibt der Stadt eindeutige Maßnahmenpakete auf. Dennoch läuft es weiter schief, also: Viel für die Autos, etwas für den ÖPNV und neuerdings für das Fahrrad und für die Füße kaum etwas. Dabei ist Zufußgehen doch kostenlos, produziert keine Schadstoffe oder Lärm und hat den niedrigsten Flächenbedarf (vgl. VEP S. 108ff). Eine Stadt lebt von guten Fußverkehrs- und Nahmobilitätsqualitäten, denn eine lebendige Urbanität ist ein Standortvorteil für Handel, Dienstleistung und Tourismus.  Attraktiv gestaltete Aufenthaltsräume steigern Wohlbefinden, Wohnqualität, Sicherheit und Gesundheit, und angemessene Fußwege sichern eine selbständige Mobilität und Teilhabe, insbesondere für Kinder, Jugendliche, Ältere und Mobilitätsbeeinträchtigte. Gründe genug für eine wirkliche Fußverkehrswende – eigentlich.

Nur zwei Schlaglichter

- Die Rizzastraße: Sie ist eine 2-3spurige (also überdimensionierte) Einbahnstraße parallel zum Friedrich-Ebert-Ring, dem Autofahrer natürlich gerne ausweichen, um ein paar Sekunden zu „gewinnen“. Vielleicht kann man hier auch noch einen Parkplatz direkt an der City erhaschen, Parkstände gibt es zuhauf, auch quer gestellt. Zugleich ist das hier auch ein wichtiger Schulweg für vier naheliegende Schulen mit großem Potential für Fußgänger:innen und Radfahrende – und Konflikte. Denn letztere müssen auf einem nur 2 Meter breiten Seitenraum in beiden Richtungen fahren (Benutzungspflicht!) und so die Fußgänger permanent wegscheuchen. Die Lösung liegt auf der Hand: Fahrradstraße statt Parkplätze. Und etwas Mut in der Verwaltungsspitze für neue Prioritäten.

- Das Löhrrondell: Der Fußgängerüberweg ist Hauptfußachse vom Rauental in die Innenstadt, wurde deshalb zur BUGA auch mit Mitteln zur Fußgängerförderung bezahlt. Leider muss man 5 (in Worten: fünf) Fahrspuren überqueren – wenn denn die Ampel mal grün leuchtet. Da kann man schon mal 90 Sekunden warten (Das Regelwerk EFA legt Wartezeiten von max. 40 Sekunden fest). Die Lösung wäre: Fußgängerampel generell auf grün stellen, Autos müssen Bettelampeln (Indexionsschleifen) bekommen, die dann bei Bedarf umschalten und zwischen Wöllershof und Friedrich-Ebert-Ring Tempo 30 fahren.

Wie geht es weiter?

Diese und zahlreiche weitere Beispiele wurden im Oktober vom Autor in der Klimaschutzkommission vorgestellt und erhielten viel Zuspruch (nachzulesen auch auf der Stadtseite und der BUND-Homepage). Sie kommen nun in die städtischen Gremien und werden hoffentlich Schritt für Schritt umgesetzt, auch in Zusammenhang mit der Radentscheid-Vereinbarung. Apropos Radentscheid – dort musste man ja erst den Weg über ein Bürgerbegehren gehen, um etwas zu bewegen. Gibt es also notfalls auch hier bald ein Bürgerbegehren Fußentscheid?

Weiterlesen können sie hier in der Powerpoint

Wieder auf die Straße für die Mobilitätswende

Critical Mass für eine klimafreundliche Verkehrspolitik

In Koblenz muss sich in Sachen Verkehr dringend etwas ändern, davon sind wir als BUND überzeugt. Daher veranstalten wir am Donnerstag, den 1.7.2021, um 17:30 Uhr eine sogenannte Critical Mass. Treffpunkt: Löhrrondell.

Das ist der Begriff für eine Radlergruppe, bestehend aus mehr als 15 Teilnehmern, die als Konvoi auf der ganzen Spur einer Straße nebeneinander fahren dürfen. So können gleichberechtigt neben dem Autoverkehr für Fahrradfahrer*innen kritische Punkte in der Stadt abgefahren und in Augenschein genommen werden.

In Koblenz muss mehr und schneller etwas für den Radverkehr getan werden. Es müssen sichere Radwege sein, um unangenehme und gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu vermeiden. Viel zu oft stellt man fest: Dies ist in Koblenz noch lange nicht geschafft, den von Seiten der Stadt muss mehr getan werden. Das Rad ist sauber, leise, ressourcensparend, klimagerecht, gesundheitsfördernd und kann eine Vielzahl an Problemen wie Stau, Feinstaub und der Anstieg des CO2- Ausstoßes lösen.


„Gemeinsam Fahrrad ist eine andere Art Rad zu fahren und macht Spaß. Daher holt eure Fahrräder raus und reiht euch in die Critical Mass ein!“ so der 1.Vorsitzende des BUND-Koblenz Egbert Bialk.

Rizzastraße Koblenz wird an Fronleichnam zur Pop-up-Fahrradstraße

Bundesweite Aktionstage zur Verkehrswende

Am ersten Juni-Wochenende fanden bundesweit Aktionstage für eine klimagerechte und soziale Mobilitätswende statt. Von Schleswig-Holstein bis München und Trier oder Landau bis Dresden und Berlin wurde gegen die autolastige Verkehrspolitik in Innenstädten oder bei geplanten Autobahn- und Bundesstraßen-Projekten protestiert. Einige Aktionen starteten schon am 3. Juni, dem Weltfahrradtag. Ein perfekter Anlass, um auch in Koblenz aktiv die Verkehrswende einzufordern. Der Radentscheid und BUND Koblenz haben darum zusammen mit weiteren Verbänden für den Fronleichnam-Nachmittag eine Fahrradaktion in der Rizzastraße angemeldet und mit dem Ordnungsamt abgesprochen.

„Die Rizzastraße ist ein zentraler Schulweg und eine wichtige Radverbindung zwischen Pfaffendorfer Brücke und den westlichen Stadtteilen Goldgrube/Rauental/Moselweiß. Sie steht darum ganz oben bei unseren Verhandlungen für ein sicheres und durchgängiges Netz. Bisher müssen sich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen in beiden Richtungen aber einen schmalen Gehsteig teilen und geraten so oft in Konflikte. Die Rizzastraße sollte deshalb baldmöglichst verkehrsberuhigt und für KFZ gesperrt werden, mit Ausnahme der Anlieger natürlich“, erläutert Egbert Bialk für die Veranstalter den Hintergrund der Aktion.

Treffpunkt mit Infostand war ab 15 Uhr der Petah-Tikva-Platz (Kreuzung Hohenzollernstraße/ Rizzastraße). Von dort wurde die Rizzastraße für 3 Stunden zur autofreien Fahrradstraße bis zur Löhrstraße, unterbrochen von der Ampel an der Bahnhofstraße. Auch in Gegenrichtung konnte die Einbahnstraße dann dort entspannt mit dem Fahrrad genutzt werden, zum Beispiel auch durch Familien mit Kindern. Die Aktion am 3. Juni endete um 18 Uhr. Es bestand Masken- und Abstandspflicht. Infos gibt es beim BUND-Büro Tel. 0261-9734539 oder mobil 01578 6257149. Bundesweite Infos: https://wald-statt-asphalt.net/mobilitaetswendejetzt/

Koblenz umweltfreundlich mobil

Raddemo zum globalen Klimastreik und Verkehrswendetag auf der Balduinbrücke

Ca. 80 Personen waren am 19. März bei der Demo quer durch die Stadt mit dabei. Die Radler*innen haben darauf aufmerksam gemacht, dass endlich etwas fürs Klima geschehen muss - besonders auch beim Thema Radverkehr! Anschließend hatten Radfahrer*innen und Fußgänger*innen drei Stunden lang die ganze Balduinrücke für sich. Sie konnten testen, wie es sich anfühlt, wenn die Brücke autofrei ist. Dazu gab es noch viele Infostände von Koblenzer Gruppen, die sich für eine Mobilitätswende einsetzen, mit dabei war u.a. auch der Radentscheid und wir natürlich auch ;).    

Eine tolle Aktion - vielen Dank an alle Veranstalter*innen und Aktive!

Wir brauchen eine Mobilitätswende!

Critical Mass für eine klimafreundliche Verkehrspolitik

In Koblenz muss sich in Sachen Verkehr dringend etwas ändern, davon sind wir als BUND überzeugt. Daher veranstalten wir jeden ersten Donnerstag im Monat um 17:30 Uhr eine sogenannte Critical Mass - wegen Corona ist Critical Mass jedoch momentan leider ausgesetzt.

Das ist der Begriff für eine Radlergruppe, bestehend aus mehr als 15 Teilnehmern, die als Konvoi auf der ganzen Spur einer Straße nebeneinander fahren dürfen. So können gleichberechtigt neben dem Autoverkehr für Fahrradfahrer*innen kritische Punkte in der Stadt abgefahren und in Augenschein genommen werden.

In Koblenz muss mehr und schneller etwas für den Radverkehr getan werden. Es müssen sichere Radwege sein, um unangenehme und gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu vermeiden. Viel zu oft stellt man fest: Dies ist in Koblenz noch lange nicht geschafft, den von Seiten der Stadt muss mehr getan werden. Das Rad ist sauber, leise, ressourcensparend, klimagerecht, gesundheitsfördernd und kann eine Vielzahl an Problemen wie Stau, Feinstaub und der Anstieg des CO2- Ausstoßes lösen.


„Gemeinsam Fahrrad ist eine andere Art Rad zu fahren und macht Spaß. Daher holt eure Fahrräder raus und reiht euch in die Critical Mass ein!“ so der 1.Vorsitzende des BUND-Koblenz Egbert Bialk.

Kriegt Koblenz die Kurve?

Zwei Hoffnungsschimmer: Klimakomission und Radentscheid

Koblenz gehört zu den Städten im Land mit den meisten angemeldeten Kraftfahrzeugen. Diese verpesten nicht nur unsere städtische Luft, verursachen Krankheiten und stoßen Treibhausgase aus, sie belegen auch unseren Lebensraum mit viel Blech – fahrend und parkend. Fußgänger*innen und Radler*innen werden an den Rand gedrängt. Und für Grün bleiben nur Restflächen. Restriktionen, wie z.B. autofreie Bereiche oder höhere Parkgebühren scheut Koblenz. Dabei brächte gerade eine begrünte, entschleunigte, autoärmere Stadt viel Lebensqualität für Jung und Alt. Überall dasselbe: Ein Herauszögern der Verkehrswende. Das könnte der Stadt aber noch auf die Füße fallen.

Immerhin positiv: Der Nahverkehr hat einen deutlichen Entwicklungsschub bekommen, seit die Stadt die Bussparte der EVM und die Nahverkehrsplanung in Eigenregie übernommen hat. Tarife werden gesenkt, Takte verdichtet, Busse modernisiert, wenn auch leider nicht immer mit der klimafreundlichsten Antriebstechnologie. Was hier noch fehlt, um die riesigen Pendlerströme zu reduzieren, ist ein attraktiver Verbund mit dem Umland. Auch die Koblenzer Außenstadtteile sind bislang nur gerade „ausreichend“ angebunden.

Teil des Klimanotstands-Beschlusses im Jahr 2019 war die Bildung einer „Klimaschutzkommission“.  Inzwischen hat sie mit etwas Experten-Beteiligung Arbeit aufgenommen und das läuft besser als erwartet. Prof. Hergert (Hochschule Koblenz und Scientists For Future) ist einer der berufenen Experten der Kommission.  Diese neue Kommission gibt neue Hoffnung. Zwar ist man immer noch parteidominiert und bleibt oft im Ungefähren und bei ferneren Zielen hängen, aber ein gruppen­übergreifender Dialog ist in Gang gekommen. In neuen Arbeitsgruppen spricht man offen und ergebnisorientiert und hat konkrete Aufgaben und Maßnahmen auf der Agenda, insbesondere endlich auch im Verkehrsbereich. Kriegt Koblenz die Kurve?

Zweite große Hoffnung ist der zivilgesellschaftliche Aufbruch rund um das Bürgerbegehren Radentscheid. Die Aussicht auf Annahme der umfangreichen Beschlussvorlage wächst, am 22. April soll im Rat darüber entschieden werden. Mehr dazu erfahren Sie hier

Endlich neue Wege für Koblenz!

BUND fordert Maßnahmen für Fußgänger*innen

In einer Pressemitteilung fordert der BUND die Stadt Koblenz auf, bei der Verkehrsinfrastruktur nicht nur für Autos, sondern vor allem für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu planen. Durch den Radentscheid sind die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind ein wenig aus dem Blick geraten, obwohl gerade dieser mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen fordert.

Besonders kritisch sieht der BUND z.B. die Querung stark befahrener Straßen wie beispielsweise am Friedrich-Ebert-Ring oder am Löhr-Center (siehe Foto), den schlechte Zustand des Fußweges am Moselufer, geteilte Fuß- und Radwege oder auch viel zu lange Ampelphasen.

Daher fordert der BUND, dass bei allen zu treffenden Maßnahmen die Sichtweise der Fußgänger*innen miteinbezogen werden muss. Dazu zählen eine Verbesserung der Überquerungsmöglichkeiten, Verkehrsberuhigung, einen Ausbau des ÖNNV, Begrünung von freien Flächen für ein angenehmeres Stadtklima und vieles mehr.

Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier

Lastenrad für den BUND

Seit 2020 mit E-Dienstrad unterwegs

"Mit Unterstützung eines regionalen Ökostrom-Anbieters und privater Spenden konnten wir das E-Rad kostenfrei anschaffen. Wir werden so künftig unsere innerstädtischen Transportwege noch weniger mit dem Auto zurückgelegen", erklärt Egbert Bialk, Vorsitzender des BUND. Probefahrten und Ausleihe bieten wir vom BUND übrigens auch allen Umweltverbänden und Aktiven an, gratis und nach Voranmeldung im BUND-Büro, tel. 0261-9734539, Mail: regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de

Auch die Stadt Koblenz sollte sich solche Lastenräder für die Verwaltung und Eigenbetriebe anschaffen und wie zum Beispiel Wiesbaden, eine Anschaffung mit 1000 € pro Rad bezuschussen. Koblenz braucht endlich ein klimafreundliches Logistik-Konzept für die City, um den emissionsreichen motorisierten Lieferverkehr aus unserem innerstädtischen Lebensraum herauszuhalten. Der BUND empfiehlt, im nächsten Haushalt 50 000 € für die Bezuschussung von Lastenrädern der Bevölkerung und Betriebe einzustellen.

 

Kontakt

BUND Regionalbüro Koblenz
Kornpfortstraße 15
Telefon: 0261 / 9734539
E-Mail: regionalbuero-koblenz(at)bund-rlp.de