Kreisgruppe Koblenz

Artenvielfalt und Naturschutz

Allein in Deutschland gibt es etwa 70.000 verschiedene Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Diese biologische Vielfalt bildet die Grundlage allen Lebens – auch die unserer Existenz. Der BUND setzt sich deshalb schon lange auf verschiedenen Ebenen für die Erhaltung der Artenvielfalt ein.

Bodenbotschafter*innen-Fortbildung

Böden sind unsere Lebensgrundlage. Sie versorgen uns mit Nahrung und Trinkwasser, beeinflussen unser Klima und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen. Dennoch verlieren wir durch Flächenversiegelung täglich wertvolle Böden.

Rheinland-Pfalz hat das Ziel, den täglichen Flächenverbrauch bis 2030 unter einem Hektar zu stabilisieren. Davon sind wir mit 7,1 Hektar weit entfernt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Ausweisung von Neubaugebieten – selbst dort, wo in den Ortskernen der Leerstand wächst.

Wir möchten dieser Entwicklung entgegentreten und suchen Mitstreiter*innen. Ihr möchtet euch aktiv für Flächenschutz einsetzen? – Dann macht eine Fortbildung zur Bodenbotschafter*in!

Die Veranstaltung ist kostenlos und findet am 24.02.2024 in Mainz, am 02.03.2024 in Koblenz und am 04.05.2024 online via Zoom statt. Anmeldung per Mail an natascha.steinbacher(at)bund-rlp.de. Bitte gebt Namen, Telefonnummer und Wunschtermin an. Weitere Informationen findet ihr hier.

Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt aus Finanzmitteln der Glücksspirale.

 

Ehrenamtlicher Naturschutz-Termin am Heyerberg in Koblenz Güls

Samstag, 03.02.2024, 9:30 Uhr

Am Samstag, den 03.02.2024, findet ein ehrenamtlicher Naturschutz-Termin am Heyerberg in Koblenz Güls statt.


Es geht darum, der Verwaldung der ehemaligen Kiesgrube am Heyerberg entgegen zu wirken. Robuste, wetterfeste, warme Kleidung und solides Schuhwerk werden empfohlen. Werkzeug wie Astscheren, Säge etc. können gerne mitgebracht werden.


Treffpunkt und Uhrzeit :
09:30 Uhr am Kapellchen dort, wo Am Heyerberg und Planstraße aufeinander treffen.

Stefan Schliebner
0179 4564687

Streuobstwiesen

Lokale Artenvielfalt erhalten

Foto: Stefan Schliebner

Sie interessieren sich für Streuobstbäume oder haben vielleicht selber einen Streuobstbaum auf Ihrem Grundstück stehen? Sie möchten sich aktiv um die Baumpflege kümmern und somit einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz leisten?

Dann haben wir einen super Vorschlag für Sie: Baum-Freund Stefan Schliebner vom BUND Koblenz bietet im Frühjahr/Sommer in Güls für alle Interessierten eine Praxis-Einführung in die Streuobst-Pflege an. Wer daran teilnehmen möchte, sollte robuste Kleidung, festes Schuhwerk und Proviant mitbringen - Schnittwerkzeug wird vor Ort zur Verfügung gestellt. Die Einführung in die Baumschnittarbeiten ist kostenlos und wird ca. zwei bis drei Stunden dauern. Ein genauer Termin kann auf Grund von Corona und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen leider noch nicht festgelegt werden. Dennoch: Wer Interesse hat, kann sich jetzt schon ganz unverbindlich per E-Mail bei Stefan Schliebner (stschlieb(at)hotmail.com) anmelden.

Stefan Schliebner und der BUND Koblenz freuen sich über Ihren Einsatz für den Natur- und Umweltschutz!

 

Wenn Sie jetzt schon aktiv werden wollen, können Sie sich hier Tipps von Stefan Schliebner durchlesen, wie man Streuobstbäume in Zeiten des Klimawandels unterstützen kann.

 

Vor ein paar Jahren hat der BUND bereits in Bisholder zusammen mit Jugendlichen alte Apfel- und Kirschsorten gepflanzt. Die Kirschbäume wurden damals bei einer Sonderaktion des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal in Boppard im Rahmen des Mittelrheinkirschen-Projektes verkauft. Neben dem Aspekt der Förderung von Streuobst wegen seiner ökologischen Bedeutung werden so regionale, vom Verschwinden bedrohte alte Kirschsorten wiederbelebt. Im Rahmen einer Baumkartierung im Mittelrheintal konnte von diesen Sorten zum Teil nur noch ein einziger Baum gefunden werden, der dann von Partnerbaumschulen mit Hilfe von Edelreisern vermehrt wurde. Die Baumverkäufe helfen, den Fortbestand der seltenen Sorten zu sichern. Weitere Informationen über das Mittelrheinkirschen-Projekt können im Internet unter http://mittelrheinkirschen.welterbe-mittelrhein.de gefunden werden.

Mitmach-Quiz zum Tag des Baumes am 25.04.2023

Bäume sind für Mensch und Natur sehr wichtig. Zum diesjährigen Tag des Baumes am 25.04.2023 gibt es eine Mitmach-Aktion vom BUND Koblenz. Es werden auch Briefe versendet, die auf verbesserbare Situationen wie z. B. fehlende oder falsch geschnittene Bäume hinweisen.

Hier geht es zur Pressemitteilung und zum Quiz

 

Praxis-Einführung in die Pflege von Streuobst zum dritten internationalen Tag der Streuobstwiese

am Samstag, den 29. April 2023

Am Samstag, den 29. April 2023 findet der dritte internationale Tag der Streuobstwiese statt, siehe #streuobstueberall oder auch www.streuobstueberall.de

Der BUND für Umwelt- und Naturschutz / Kreisgruppe Koblenz veranstaltet daher an diesem Tag von 14:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr eine kostenlose Praxis-Einführung in die Pflege von Streuobst in der Nähe des Gülser Bootshafens in Koblenz. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung obligatorisch. Der genaue Treffpunkt wird nach Anmeldung mitgeteilt.

Es werden einzelne der Streuobst-Bäume gepflegt und das Schnittgut auf Haufen gesetzt.

Kontakt: Stefan Schliebner, Telefon: 0179 / 4564687, E-Mail: stschlieb(at)hotmail.com

Am Samstag, den 28.01.2023, trafen sich einige Naturschützer:innen, um am Heyerberg aktiv zu werden

Die dort gelegen ehemalige städtische Kiesgrube wird seit 2003 regelmäßig vom BUND Koblenz in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde gepflegt. Außerhalb der Brutsaison wurde beim jetzigen Termin Gehölzaufwuchs entfernt, um ein Verbuschen und Verwalden der Fläche zu verhindern. So haben sonnen- und wärmebedürftige Tiere und Pflanzen dort weiterhin gute Lebensbedingungen. Die Kiesgrube ist ein abwechlungsreicher Lebensraum. An der ausgebaggerten Talsohle haben sich Tümpel gebildet. Die Hänge sind stark besonnt und wegen des durchlässigen Bodens relativ trocken. Auf dem Gelände ist auch eine Wiese, die einmal im Jahr im Herbst gemäht wird. Es gibt in der Kiesgrube am Heyerberg Amphibien, Reptilien, Vögel, Insekten (z.B. verschiedene Libellenarten) und Säugetiere.

„Keine Sanierung von Grünflächen mit der Brechstange!“

BUND Koblenz kritisiert Vorhaben am Schartwiesenweg/Lützel und beim Garten Herlet/Altstadt und fordert: Interessen der Kleingärtner und Anwohner partnerschaftlich einbeziehen, ökologische Vielfalt und Klimasenken erhalten!

„Koblenz baut“ verkündet die Stadt immer wieder stolz. Doch was und mit welchen ökosozialen Langzeitfolgen ist nicht egal. Zum Beispiel zu den aktuellen Bau- und Sanierungsvorhaben, die kurz vor der abschließenden Beschlussfassung im Stadtrat stehen, hat die hiesige Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND erhebliche Bedenken: „In Lützel am Schartwiesenweg soll ein etwas wildes Grün- und Kleingartengebiet vor allem nach bürgerlich-ordentlichen Vorgaben aufgehübscht und plattsaniert werden. Und der Altstadt droht der Verlust ihres letzten ökologischen Winkels, weil man zugunsten der Interessen eines Gastronomen einen angeblichen „Schandfleck“ beseitigen will. Natur- und Klimaschutz und die partnerschaftliche Einbeziehung der direkt Betroffenen drohen auf der Strecke zu bleiben, bürgernahe Projekte werden zerstört, und am Ende bekommen wir ein klinisch reines Wohnzimmergrün“, so die massive Kritik von Egbert Bialk, Vorsitzender des BUND Koblenz.

Was ist der Hintergrund? Seit den 1970er Jahren gibt es Pläne der Stadt, das Lützeler Rhein-Mosel-Eck mit einem Bebauungsplan „schöner“ zu gestalten. Ein Beschluss schaffte es gar damals auch durch den Stadtrat. Hier wollte man zum Beispiel das Ufergelände für einen Sportplatz um einen Meter aufschütten, Hochwasser- und Klimaschutz zum Trotz. Seither sind Jahrzehnte vergangen, etwas wilde Kleingärten bestanden fort, auch ökopädagogische Schulprojekte, eine Bundesgartenschau ging am linken Moselufer spurlos vorbei, manche sagen: „Zum Glück“. Denn nun, pünktlich zur neuen BUGA 2029, soll rundum saniert werden, allerdings gegen den Willen vieler der betroffenen Kleingärtner. Diese haben sich zu der Bürgerinitiative „Stadtgrün Lützel ja nur mit uns" zusammengeschlossen, auch weil sie sich bei den Planungen übergangen fühlen. Mit Unterstützung des BUND haben sie sich an Parteien und Verbände gewandt und zunächst einen kleinen Aufschub im Rat erreicht.

Andreas Klein, Vorstandsmitglied des BUND, legt nun dazu eine zweite umfangreiche und kritische Stellungnahme vor und fordert: „Auf keinen Fall darf jetzt vorschnell mit den Rodungsarbeiten begonnen werden ohne nähere Prüfung der größtenteils berechtigten Einwände. Über partnerschaftliche Gespräche mit den Betroffenen muss man hier kleinere und verträglichere Lösungen erzielen.“ Der BUND verweist auf nachteilige Folgen des städtischen Plans für Klima, ökologische Vielfalt und Hochwasser: „Durch die zunehmende Versiegelung, auch in anderen Stadtbereichen, ist mit einem stärkeren Aufheizen zu rechnen. Der Altbestand an Grün in den Gärten, auch alte Bäume, wirkt dem jetzt noch entgegen. Er muss unbedingt erhalten werden, statt künstlich neue Grünflächen, oft in Form von Kurzrasen, anzulegen. Das Klimaschutzgebot – wie kürzlich auch höchstrichterlich bestätigt – gilt für alle staatlichen Institutionen“, so Klein. Rechtlich fragwürdig ist auch der Bau von Sportumkleidegebäuden, denn damit würde der Abflussquerschnitt und damit der Hochwasserschutz des Flusses eingeschränkt.

BUND-Vorsitzender Egbert Bialk hält die Planung auch für schädlich für das Ehrenamt und den Zusammenhalt der Stadtteilgemeinschaft: „Die Ortsansässigen verlieren ihre bestehenden Gärten. Dabei ist Gartenarbeit doch gesundheitsfördernd. Fremde Sporttreibende würden stattdessen angelockt, der PKW-Verkehr erhöht sich dann. Anderswo, zum Beispiel am Moselweißer Hang, haben die verschiedenen Gartengruppen zu einem lebendigen Miteinander geführt. Man organisiert in Eigenregie Stadtteilfeste und Dreck-weg-Aktionen, sorgt im Sommer für Bewässerung und gibt auch Insekten oder Wildpflanzen eine Chance. Solch eine bürgerinnen- und naturnahe Konzeption wäre auch am Schartwiesenweg Lützel möglich, allerdings nicht mit der Brechstange von oben herab sondern nur mit den Betroffenen und Anliegern auf Augenhöhe.“

Der BUND erweitert seine Kritik an der städtischen Grünflächenplanung auch auf weitere Gebiete und weist ergänzend auf die anstehende Baumaßnahme im Altstadtgarten Herlet hin: „Auch hier wird gewachsenes Hinterhof-Grün von vielfältigen Gruppen, auch Schulklassen, zunehmend genutzt und bereichert. Die Schenkung der Witwe Agnes Herlet an die Stadt ist genau mit dieser Auflage erfolgt. Jetzt wird dort ein Gastronom ein 300-Betten-Hotel mit Tiefgarage errichten. Trotz Nachrüstung mit Fassaden- und Dachbegrünung wird der Garten danach sozial und ökologisch mausetot sein. Und das nur, weil man einen angeblichen „Schandfleck beseitigen“ will, indem man dieses letzte Kleinod an einen Investor verkauft. Und auch hier steigen die Emissionen bei Bau und Betrieb. Man lockt zusätzlichen Autoverkehr in die Innenstadt, statt auf eine autofreie Altstadt und Moselpromenade hinzusteuern.  Wir fragen uns, wie schon am Zentralplatz: Wessen Interessen werden in unserer Stadt vom Rat eigentlich vertreten?“ Der Umweltverband kündigt an, auch hier seinen Widerstand zu verstärken und ökosozial verträgliche Alternativen einzufordern.

 

Ehrenamtlicher Naturschutztermin in Koblenz-Güls

28.1.2023, 9:30 Uhr

Treffpunkt: Koblenz-Güls, wo „Am Heyerberg“ auf die „Planstraße“ trifft (dort ist eine kleine Kapelle)

Der BUND für Umwelt- und Naturschutz Deutschland lädt zum Mitmachen ein:

Wer die Natur liebt und sich gern ehrenamtlich engagieren möchte, kann am Samstag, den 28. Januar 2023 bei Naturschutzarbeiten mithelfen. Bei dem Termin geht es um Entbuschung am Heyerberg in Koblenz-Güls. Werkzeuge (z.B. Rebschere, Astschere, Säge) bitte mitbringen. Feste Schuhe und robuste, wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert.

Rückfragen: unter 0179 / 4564687 bei Stefan Schliebner.

Impressionen

Mitmachaktion zum Tag des Baumes

Passend zum Tag des Baumes am Sonntag, den 25. April, hat der BUND Koblenz zu einer Mitmachaktion eingeladen. Dort, wo ein Baum fehlt, sollten Zettel bzw. Hinweise angebracht werden, die auf das fehlende Grün aufmerksam machen. Der BUND hat jedoch nicht nur negative Beispiele benannt, sondern auch positive. Überall dort, wo in Stadt und Dorf bereits Bäume stehen, wurden Zettel angebracht, auf denen man sich für die gute Baumpflege bedankt hat. An Bäumen, um die sich niemand kümmert oder an Bäumen, die falsch geschnitten wurden, konnte ebenfalls ein Hinweiszettel angebracht werden.

Hier feht ein Baum!

Leider falsch geschnitten...

Hier steht ein schöner Baum :)

Den Wald erhalten durch klimagerechten Umbau

BUND und 70 Interessierte informierten sich auf der Montabaurer Höhe

Montabaur. Sonntagmittag im Wald unterhalb des Köppel: Über siebzig Interessierte waren der Einladung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),  Kreisgruppe Westerwald, gefolgt und hörten aufmerksam den Ausführungen des Forstamtsleiters Friedbert Ritter zu, der an drei verschiedenen Orten die Probleme des Waldes in der Klimakrise erläuterte.

Unübersehbar ist bereits von weitem, dass der Forst auch hier schweren Schaden genommen hat. Nach verschiedenen Stürmen waren es die drei Trockenjahre 2018-20 in Folge mit einem dramatischen Borkenkäferbefall, die von einst geschlossenen Fichtenflächen nicht viel übrig ließen. Insgesamt wurden im Forstamtbereich über eine Million Festmeter Fichten notgefällt, was mindestens 750000 Bäumen entspricht! Teilweise wurde auf größeren Bereichen noch das Stammholz entnommen und verkauft, so dass hier nur noch Baumstümpfe und eine Krautschicht stehen. Bald soll mit der Wiederaufforstung begonnen werden. „Wir setzen in sogenannten Klumpen, also Kleingruppen, möglichst Buchen, denn das ist die heimische und standortgerechte Baumart im Westerwald“, so Ritter. Natürlich seien auch noch viele Fichtensamen im Boden, so dass es zu einem Mischwald kommen wird. Aber auch Eichen sollen hinzukommen und in kleinem Maße Douglasien. Solche exotischen Baumarten stoßen oft aber auf Kritik, denn sie sind selten Heimat für die Insektenwelt. Anders ist das bei der Weißtanne, die zumindest in Süddeutschland zuhause ist. Unübersehbar sind auf älteren Schadflächen halbhohe Birkenwäldchen, die sich „von selbst“ angesiedelt haben und den Waldboden dicht bedecken. Möglicherweise wird diese Baumart künftig zunehmend eingesetzt, denn sie wächst schnell und gerade, ein guter Rohstoff zum Beispiel für Möbel. Auch Lärchen, Vogelbeeren und Weiden liefert die Natur. Viele der Fragen der Anwesenden drehten sich so auch um die wirtschaftliche Zukunft des Waldes, insbesondere bei immer extremer werdenden klimatischen Bedingungen.

Der BUND fordert darum zusammen mit der Landesregierung eine sog. Wald-Klimaprämie. „Rheinland-Pfalz hat schon 2020 dazu eine Bundesratsinitiative gestartet und wir hoffen, dass die neue Bundesregierung mehr für den Wald tut als bisher“, fordert BUND-Landesvorstandsmitglied Egbert Bialk aus Koblenz. Dem Wald müsse in dieser krisenhaften Situation der wirtschaftliche Druck genommen werden. „Dessen Erhalt und naturnaher Umbau und ein Schutz von FFH-Flächen liegen im öffentlichen Interesse, und solche Zusatzleistungen müssen auch mit öffentlichem Geld bezahlt werden“, so Bialk. Viele Zuhörer verwiesen auch auf die vielen Funktionen eines intakten Waldes für den Wasserhaushalt, die biologische Vielfalt und als Erholungsraum. Insbesondere den Boden gelte es zu schützen. Da junge Bäume Leckerbissen für unser Reh- und Rotwild sind, müssen die Wildbestände durch Bejagung niedrig gehalten werden. Dann hätten die jungen Laubbäume und auch Weißtannen eine Chance.„Waldumbau braucht Zeit und Mut, Neues auszuprobieren. Dann haben wir in vielleicht dreißig Jahren im Westerwald eine Vielfalt von Mischwald, der sich auch den klimatischen Veränderungen besser anpassen kann und Zukunft hat“, hofft Carsten Frenzel, Vorstandsmitglied der BUND-Kreisgruppe und selbst Förster. Um den Wald zu erhalten, sei aber auch eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik nötig. Dazu gehöre ein schnellerer Kohleausstieg, der schnelle Zubau von Erneuerbaren Energien und eine Verkehrswende. „Aber jeder sollte ab sofort etwas tun. Leicht umzusetzen sind ein Verzicht auf Flugreisen und Kreuzfahrten“, sagte Försterin Anne Merg aus der VG Nastätten.

Wer persönlich tiefer einsteigen möchte, überprüfe sich beim CO²-Rechner des Umweltbundesamtes: www.co2-rechner.de. Abschließend bat der BUND um Unterstützung seiner Klimaarbeit und wies auf mehrere Veranstaltungen hin: Klimastreik von Fridays for Future am 22.10. sowie Onlineveranstaltungen zu Klima und Ernährung am 4.11. und eine Diskussion mit dem Klimamanager Hachenburg am 24.11.2021.

Nähere und immer aktuelle Informationen gibt es dazu beim BUND-Regionalbüro Koblenz, tel. 0261-9734539, E-Mail regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de und auf der Homepage koblenz.bund-rlp.de.

Bäume sind lebenswichtig!

Bäume leisten einen wichtigen Beitrag für Mensch, Tier, Umwelt und Klima: Sie binden CO2 und produzieren Sauerstoff, filtern die Luft, speichern Wasser, bieten Unterschlupf für Tiere und Schatten für alle. Besonders in der Stadt ist dies wichtig, da es dort nur wenige Flächen gibt, die nicht versiegelt sind. Auch die Belastung z.B. durch Feinstaub und durch Hitze in den Sommermonaten ist dort besonders hoch. Hier können Bäume ihr volles Potenzial entfalten.

Schmetterlingsfreilassungen

Mittelrhein und Untermosel sind ein Eldorado für Schmetterlinge und viele andere Insekten. Jedes Jahr im Mai und Juni führt der BUND-Schmetterlingsexperte Fabian Fritzer rund um Koblenz Schmetterlings-Freilassungs-Exkursionen durch. Dabei werden die gezüchteten Falter am jeweiligen Fundort der Raupe wieder ausgesetzt. Die genauen Termine sind vom Witterungsverlauf abhängig. Wer teilnehmen möchte, kann sich vormerken lassen und wird ca. eine Woche vorab telefonisch oder per E-Mail informiert.
 
Treffpunkt: wird bekannt gegeben  
Teilnahmebeitrag: Spende  
Anmeldung & Infos:  
Fabian Fritzer 0175 5484192 (abends), fabian.fritzer@gmx.de 

Salamander und Kröten

Amphibien im Mühlental

Das Mühlental bei Ehrenbreitstein ist ein Eldorado für Erdkröten, Grasfrosch
und Feuersalamander. Jedes Jahr im März und April führt der BUND Koblenz
eine Nachtexkursion dorthin durch. Bei einer Abendwanderung mit
Taschenlampe werden wir diese Tiere aufspüren und sicher über die Straße
bringen. Der genaue Termin ist vom Witterungsverlauf abhängig. Wer
teilnehmen möchte, kann sich vormerken lassen und wird ca. eine Woche vorab
telefonisch oder per E-Mail informiert.
 
Treffpunkt: wird bekannt gegeben  
Teilnahmebeitrag: Spende  
Anmeldung & Infos:  
Fabian Fritzer 0175 5484192 (abends), fabian.fritzer@gmx.de 

Insekten AG für den Artenschutz

Mit dem neuen Gartenprojekt hat sich unter den Aktiven eine Insekten AG mit Expert*innen und Interessierten gegründet. Hier wird gemeinsam überlegt, was in Koblenz für die Insekten getan werden kann. Ein erstes Insektenhotel wurde bereits gebaut und in Moselweiß vor dem Bienengarten in der nähe des BUNDten Schulgartens aufgestellt.

Hier erhalten Sie mehr Infos zu den Gartenprojekten.

Wer Interesse hat in der Insekten AG mitzuwirken, kann sich im BUND Büro melden. Des Weiteren gibt es eine Menge Möglichkeiten sich für Insekten einzusetzen. Wildblumen im Garten oder auf dem Balkon sind eine Möglichkeit. 

So kann man Insekten helfen

Eine naturnahe Gestaltung eures Gartens hilft die Artenvielfalt zu erhalten. Wildblumenwiesen bzw. Blühwiesen im Garten helfen, dass sich Insekten heimisch fühlen, sich fortpflanzen können und Nahrung finden. Geeignete Blühpflanzen sind zum Beispiel die Schneeheide, Astern oder Kornblumen. Samenmischungen hierfür gibt es zu kaufen. Es sollten heimische und regionale Pflanzenarten sein. Monokulturen sind ungeeignet. Eine Mischkultur im Gemüsegarten, Fruchtwechsel und natürliche Düngung mit Humus helfen die Artenvielfalt zu erhalten. Pure Rasenflächen sehen vielleicht schön aus, aber bringen Insekten wenig. Wildkräuter oder Laubblätter werden bei jedem Mähen beseitigt. Auch Schotter und Steinlandschaften in Gärten mögen zwar pflegeleicht sein, Es können jedoch keine Pflanzen wachsen und diese hindern Insekten und Vögel daran heimisch zu werden. Ohne Insekten keine Vögel.

Auch sollte man keine Pestizide im Garten verwenden, da dies nicht nur den Schädlingen schadet, sondern auch nützlichen Insekten. Herbizide und Fungizide sollten ebenfalls gemieden werden. Bei Schädlingsbefall gibt es Möglichkeiten diese Schädlinge umweltschonend zu entfernen. Unkrautvernichter kann selbst hergestellt werden, zum Beispiel aus Brennnesseln. Auch aus Pflanzenresten kann man Jauche, Brühe, Auszüge oder Tees herstellen. Diese Wasser-Pflanzen Gemische gibt man je nach Bedarf auf den Boden zur Pflanze. Alternativen sind das Unkraut-Jäten per Hand oder der Rindenmulch zur Unterdrückung von Unkrautwachstum. Durch Mischkulturen kann aber auch Schädlingen entgegengewirkt werden, pflanzt man beispielsweise die Tomaten beim Kohl schützen diese ihn vor Raupenbefall.

Außerdem kann man Insekten weitere Unterschlupfmöglichkeiten bieten; Trockenmauern; Hecken oder Totholz bieten sich ebenfalls als Behausung an. Also einfach mal den Haufen Schnittgut liegen lassen.

Insektenfreundlicher Balkon?

Sogar für Balkone bieten sich Möglichkeiten insektenfreundlich zu handeln. Durch geschicktes Anbringen der Blumenkästen, nach außen gerichtet und nach innen gerichtet zum Balkon kann man die Fläche für Pflanzen verdoppeln. Hängende Blumenkästen oder Rankhilfen bieten auch Platz. Bevorzugt sollten flach wurzelnde und eher trockenheitsresistente Blumen verwendet werden, sodass die Bienen lange etwas davon haben. Je größer der Topf desto besser geht es der Pflanze.

Man sollte wuchsstarke Arten nicht mit konkurrenzschwachen Pflanzen in einen Topf setzen.

In Kübeln lassen sich generell aber heimische Blühpflanzen gut einsäen und kleine Insektenhotels aufstellen. Des Weiteren können markhaltige Stängel, wie vom Holunder ausgehöhlt und zwischen die Pflanzen im Blumenkasten gesteckt werden, hier finden Insekten Nistplätze. Eine kleine Kiste gefüllt mit Sand und ein wenig Erde befüllt, nur spärlich bepflanzt könnte außerdem ein Nistplatz für erdnistende Wildbienenarten sein. Durch ein paar wenige Handgriffe hat man so bereits einen guten Beitrag für die Insekten geleistet, selbst wenn man in der Stadt wohnt.

Wichtig ist es, auf kleinerer Fläche verschiedenste heimische Blumen zu pflanzen, um den Bienen so eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsquellen anzubieten. Reine Monokulturen sind zu eintönig. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und fliegen nur diese auf der Pollen- und Nektarsuche an.

Beete und Blumenkästen sollten Blumen, Kräuter und Stauden beherbergen, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst blühen, denn gerade außerhalb des Sommers haben Bienen sonst oft Schwierigkeiten, Nahrung zu finden.

Dekorative und Typische Balkonpflanzen, wie zum Beispiel Geranien, gezüchtete Dahlien oder Garten-Chrysanthemen, versprechen durch ihren Duft zwar leckeren Nektar und Pollen, bieten aber leider keine oder nur wenig Nahrung für die Bienen. Eine Vielzahl von Küchenkräutern nicht nur für den Menschen ein Genuss bieten wenn man sie blühen lässt auch der Biene eine tolle Nahrungsquelle. Zu den Kräutern zählen zum Beispiel Thymian, Minze, Basilikum, Koriander, Berretsch, Salbei Schnittlauch und Zitronenmelisse. 

Wespen und Hornissen

Wespen und Hornissen sind genauso wie Bienen sehr nützlich. Sie ernähren sich von Nektar, Pflanzen- und Obstsäften sowie Insekten. So bestäuben sie wie Bienen Blüten. Wespen fliegen auch bei niedrigeren Temperaturen sowie bei Wind und Regen. Bienen hingegen nicht. Zudem frisst ein kleiner Wespenstaat bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Raupen, Motten, Spinnen und andere Kleintiere pro Tag. Sie fressen eine Vielzahl von anderen Insekten, die sonst der Natur und uns Menschen zur Last fallen würden.

Es gibt etwa 630 Wespenarten in Deutschland. Unangenehm für den Menschen können aber nur die „Deutsche Wespe“ und die „Gewöhnliche Wespe“ werden.

Jedoch ist es bei weitem nicht nötig jedes Wespennest zu entfernen und störende Wespen am sommerlichen Kaffeetisch panisch zu vertreiben. Dies stachelt Wespen nur noch mehr an. Eine friedliche Koexistenz ist möglich.

Liegt ein Wespennest dennoch in einer ungünstigen Lage, zum Beispiel auf einem Dachboden im Haus, sind Kinder und Mitbewohner beispielsweise aufgrund der Grüße des Nestes gefährdet oder Allergiker im Haus kann es notwendig sein dieses zu entfernen. Hierfür sollte man Experten und/oder die Feuerwehr kostenpflichtig zu Rate ziehen.

Kontakt

BUND Regionalbüro Koblenz
Kornpfortstraße 15
Telefon: 0261 / 9734539
E-Mail: regionalbuero-koblenz(at)bund-rlp.de